
Nach dem Aufstehen kann ich mich heute ganz in Ruhe fertigmachen, da mein Termin für die Besichtigung des VLA erst um 9:00 Uhr ist und ich mit dem Auto in gut 15 Minuten vor Ort bin. Von der Hauptstraße abgebogen fährt man dann noch 5 Meilen auf einer kleinen Nebenstraße bis zum Besucherzentrum.

Das VLA (Very Large Array, ein sehr großes Netz aus Radioantennen) liegt in der Hochebene von San Augustin 50 Meilen westlich von Socorro. Jede einzelne der 27 Antennen hat 25 Meter Durchmesser, ist 27 Meter hoch und wiegt 230 Tonnen. Die Antennen sind Y-förmig auf insgesamt 65 Kilometern Schienen montiert, auf denen sie mit Spezialfahrzeugen in unterschiedliche Positionen (was die Empfangseigenschaften verändert) bewegt werden können.

Es liegen insgesamt 5.000 Kilometer Glasfaserkabel auf dem Gelände, womit die Daten übertragen werden. Die Empfangsdaten der 27 Antennen müssen natürlich mit hohem rechnerischen Aufwand (Supercomputer!) verknüpft werden. Die speziell hierfür entwickelten Algorithmen („haystack“) kamen übrigens später beim EHT (Event Horizon Telescope), mit dem die erste Darstellung eines Schwarzen Loches gelang, ebenfalls zum Einsatz!

Bei so etwas schlägt mein kleines Physiker-Herz schneller !

Die Szenerie mit den ganzen Radioteleskopen diente in vielen Kinofilmen als Kulisse, ob in Terminator oder wohl am bekanntesten in ‚Contact‘ mit Jodie Foster.

Aber irgendwann verabschiede ich mich auch wieder von hier und fahre zuerst Richtung Socorro. Nach ein paar Kilometern kann ich auch mein Handy wieder aktivieren, denn mit Strahlung wird hier zwangsweise sehr restriktiv umgegangen. Das erklärt mir im Nachhinein natürlich auch, warum ich in Magdalena nur ein so schwaches Internet hatte.

Auf dem Interstate Highway 25 geht es nun weiter nach Norden und bald erreiche ich mein nächstes Tagesziel – Albuquerque, die 1706 gegründete und größte Stadt Neu Mexikos. Albuquerque bietet einen erstaunlichen Kontrast zwischen der Downtown mit modernen Wolkenkratzern und der Oldtown mit ihren Lehmhäusern.


Zentrum der Oldtown sind natürlich die Oldtown Plaza und die am Nordrand liegende Kirche San Felipe de Neri, die ebenfalls – wie ein Teil der Häuser rund um die Plaza – aus dem Jahr 1706 stammt.




Aber irgendwann nehme auch ich wieder Abschied von der Oldtown und mache mich auf in mein modernes Hotel in der Downtown.