2024 – Von Albuquerque über Los Alamos nach Santa Fe

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Ich hätte zwar in 50 Minuten über den Interstate Highway von Albuquerque nach Santa Fe fahren können, aber das wäre mir dann doch zu schnell gewesen. Vor allen Dingen wo das Hinterland im Santa Fe National Forest landschaftlich so schön ist. Nach einem geruhsamen Frühstück mache ich mich auf den Weg.

Der erste Stopp am Coronado State Museum entfällt, da montags und dienstags geschlossen ist (aber das wusste ich vorher schon). Die Landschaft wird nun immer rötlicher und erinnert mich stark an die verschiedenen Parks in Utah.

Ein Wegweiser am Wegesrand macht mich nachdenklich. Die Ponderosa hatte ich bisher doch in Nevada am Fuße der Sierra Nevada verortet. Sollte ich mich so vertan haben?

Der zweite Stopp in Jemez ist nur kurz. Hier gibt es Ruinen der frühen indianischen Besiedlung zu bestaunen. Da ich aber in drei Tagen den Mesa Verde N.P. besuchen werde, der sich diesem Thema in großem Stile widmet, schaue ich mir nur die ersten Objekte an.

Sulphur Springs mit seinen brodelnden heißen Quellen, die teilweise an den Yellowstone N.P. erinnern, hätte ich gerne besucht! Laut Reiseführer muss man am Ende eines Fahrwegs parken und dann noch einen halben Kilometer gehen.

Der Fahrweg entpuppte sich im Laufe der Strecke als immer unzugänglicherer Forstweg, auf dem auf einmal auch noch eine verschlossene Schranke kam! Da musste ich auf diesem schmalen, engen und holprigen Weg ein ganzes Stück rückwärts fahren, ehe sich wieder eine Möglichkeit zum Wenden ergab.

Bald darauf erreichte in dann Los Alamos. Hier wurde seinerzeit unter der Leitung von Robert Oppenheimer während des zweiten Weltkriegs die Atombombe entwickelt. Was mir vorher nicht bewusst war; die ganzen Laboratorien sind auch heute noch (drastisch ausgebaut) in Betrieb. Und meine „Hinterwald“-Strecke, auf der ich ankam, führte direkt in und durch den Laboratoriumsbereich.

(Luftansicht der Los Alamos-Laboratorien, Quelle: Wikipedia)

Am Eingang war eine Kontrollstation, an der ich fast intensiver befragt und kontrolliert wurde als bei der Einreise! Mit dem ausdrücklichen Hinweis, nicht anzuhalten und nichts zu fotografieren, durfte ich dann weiterfahren.

Im eigentlichen Ort Los Alamos war am auffälligsten, dass es hier diese typisch amerikanischen Vororte mit endlosen Fastfood-Restaurants, Autohändlern und Gewerbefirmen überhaupt nicht gab! Schnell fand ich die historisch interessanten Objekte, die einem aus dem Kinofilm ‚Oppenheimer‘ (mit Cillian Murphy, den wir bisher hauptsächlich aus Peaky Blinders kannten) des vergangenen Jahres ja schon etwas bekannt waren.

Das Wohnhaus von Oppenheimer, das nicht betreten werden durfte, mit Blick ins Wohnzimmer durchs Fenster.

Zugänglich war das Nachbarhaus, das der deutsche Physiker Hans Bethe bewohnt hatte. Hier gab es auch einen offiziellen Führer, der sich sehr freute, dass ich kam (an diesem Tag schien wohl wenig los zu sein). Wir haben uns lange ausführlich unterhalten, nicht nur über Oppenheimer.

Bronzestatuen der beiden Leiter des Manhattan-Projekts: Oppenheimer (technisch) und Groves (organisatorisch)

So sieht eine originale (!) Nobel-Preis-Medaille aus1

Auf einen Besuch des naturwissenschaftlichen Bradbury-Museums habe ich verzichtet, da es mehr auf Jugendliche mit Mitmach-Experimenten ausgerichtet ist. Ich fuhr stattdessen langsam weiter und machte noch einen kleinen Abstecher nach Whiterock.

Von hier oben hat man einen grandiosen Ausblick auf die Umgebung und tief unten den Rio Grande.

Anschließend beende ich die heutige Etappe mit dem restlichen Wegstück nach Santa Fe und checke im Hotel ein. Nach einem Essen in einem kleinen Restaurant in der Nähe lasse ich den Tag gemütlich ausklingen, da ich ja morgen den ganzen Tag für Santa Fe reserviert habe.

Am frühen Abend gegen 20:30 Uhr (in Deutscchland 04:30 Uhr am nächsten Tag) gab es dann noch eine kleine partielle Mondfinsternis zu bestaunen, die mit bloßem Auge gut zu erkennen war. Immerhin konnte ich sie selbst mit dem iPhone auch fotografieren.

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