
Wie angekündigt waren es morgens Null Grad, aber ein strahlend blauer Himmel versprach bestes Wetter. Nach dem Frühstück im Hotel lud ich meinen Koffer und meinen Rucksack ins Auto und machte mich auf den Weg. Kurz hinter Dillon hielt ich bereits wieder an, weil auf dem Northpond noch etwas Nebel auf dem Wasser lag.

Als kurze Zeit später die Sonne schon etwas höher stand, tauchte sie die Bäume am Straßenrand in leuchtende Farben.
Nach knapp anderthalb Stunden Fahrt erreichte ich den Parkeingang zum Rocky Mountains NP und zum letzten Mal konnte ich meine ‚America The Beautiful‘-Karte, die Jahreskarte für alle Nationalparks einsetzen.

Der Rocky Mountains NP ist einer der meistbesuchten Nationalparks der USA (4,4 Mio Besucher in 2023) und über 1.000 km2 groß. Nach meinem Einlass am südlichen Kawuneeche-Besucheerzentrum ging die Straße mit konstanter Steigung immer weiter bergauf. Noch auf halber Höhe war alles grün und bewaldet.

Aber kurz danach erkannte man schon je nach Straßenverlauf die ersten Schneegipfel und schnell waren dann auch die Flächen links und rechts von der Straße mit dünnem Schnee bedeckt.

Am ‚Alpine Visitor Center‘ herrschte bereits großer Andrang, obwohl – leider – noch nicht einmal das Café geöffnet hatte.


Ein Stück weiter auf der Straße erreichte ich den höchsten Punkt im Straßenverlauf: 3.726 Meter!

Nun ging es bald wieder konstant abwärts und nach einem letzten Blick auf die Schneegipfel mache ich mich auf den weiteren Weg nach Denver.

In Denver suche ich mir einen Parkplatz direkt am State Capitol, das mir in guter Erinnerung ist und das ich mir als erstes anschauen will.

Eine der Eingangsstufen ist genau eine Meile hoch. Dieser Umstand ist dort eingraviert und diese Höhenlage hat Denver auch den Beinamen ‚Mile High City‘ verliehen.

Um in das Gebäude hineinzukommen muss man eine Sicherheitskontrolle fast wie am Flughafen durchlaufen. Die nette Dame der Security fragt mich, ob ich das Capitol schon kenne („Ja!“), weil ansonsten in einer Stunde eine kostenlose Führung durch das Gebäude bis in den höchsten Rundgang unter der Kuppel stattfindet. Das hätte ich gerne gemacht, aber dafür ist meine Zeit dann doch etwas zu knapp.



Ich bummele noch ein wenig durch die Innenstadt und beschließe, im Bubba Gump zu essen, an das mich meine liebe Ehefrau während eines Telefonats vorher erinnert hat, denn da haben wir vor sieben Jahren am Abschlusstag unserer Rundreise ebenfalls sehr gut gegessen.

Leider ist die 16. Straße eine einzige Baustelle! Diese Straße war eine komplette und gemütliche Fußgängerzone und wird es auch irgendwann wieder sein. Aber heute ist der Spaziergang hierdurch nich besonders reizvoll, so dass ich mich langsam wieder auf den Rückweg zum Capitol und meinem geparkten Auto mache.

Ich fahre jetzt in mein letztes Hotel, checke ein und bringe mein Gepäck aufs Zimmer, nur um im direkten Anschluss unbelastet mit dem Auto zur Rückgabestation zu fahren und den Wagen nach 3.500 gefahrenen Kilometern dort wieder zurückzugeben.

Mit einem Uber-Taxi bin ich anschließend schnell wieder im Hotel, in dem bald meine letzte Nacht in den USA anbrechen wird.
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